Taschentuchlich
Das Schöne an Taschentücher ist es, dass wir alle als Zwillinge zur Welt kommen. Also, nur sehr selten im Leben bleiben wir wirklich allein. Für manche Taschentücher ist es doch einrichtiges Missglück, denn sie können sich gar nicht richtig mit ihren Zwilinger zurecht finden und wünschen sich verzweifelt, dass ein Mensch eines Tages sie von einander trennt. Bei uns jedoch ist es glücklicherweise nicht der Fall.
Das Gute an uns Taschentücher ist es aber, dass es uns sehr selten was weh tut, sogar wenn man uns verbrennt.
Es wird sehr oft gedacht, dass Tschentücher ein ziemlich kurzes, einfaches, langweiliges Leben haben, was aber gar nicht stimmt.
Naja, heutzutage gibt es zwar alle Sortn von bunten, gemusterten und darauf gemalten Tschentücher, aber wir Zwei sind immer besonders stolz darauf gewesen, ganz normale, quadratformige, weiße, sanfte Tschentücher zu sein.
Zum ersten mal wurden wir in einem Viersternenrestaurant aus der Packung herausgenommen. Der Mann, der der Kellner sein mochte, stellte uns sauber und vorsichtig auf die Tische; jede fünf Zwilinge zusammen auf einen, aber nicht alle auf einander, wie wir daran gewöhnt waren. Für viele Tschentücher ist so ein Restaurant das Ende, aber nicht für uns zwei.
Ich erinnere mich immer noch ganz klar daran, wie wir beide äußerst gespannt waren, als der Gast am Tisch uns zum Mund nahm. Aber plötzlich änderte er seine Meinung, ließ er uns in seiner Tasche und griff nach seinem klingenden Handy.
Eine Weile blieben wir doch da, bis er nach ein paar Tagen uns davon herausnahm, um uns einer schöngekleideten, selbstbewusstscheinenden Frau zu geben, die wunderschöne Tränen in den Augen hatte. Dieses mal freuten wir uns riesig, weil es für Taschentücher am schönsten ist, Tränen zu trocknen und darum verbraucht zu werden.
Als die Frau uns sah, lächelte sie herrlich und sagte mit ihrer selbstbewussten Stimme: „Aber dies ist noch zu weiß, ich kann nicht einfach so wegwerfen.“
Sie nahm uns trotzdem mit und tat uns in ihrer Brieftasche rein. Jedes mal als sie die Brieftasche aufmachte, dachten wir gespannt, dass es endlich unsere Zeit gekommen war, bis es einen Tag die Zeit kam, aber nicht wie wir uns vorgestellt hatten. Sie nahm uns ziemlich hektisch aus, schrieb etwas mit ihrem blauen Kugelschreiber auf meinem Zwiling, gab uns einer anderen Frau und lief weg.
Die zweite Frau trug uns unterwegs ganz vorsichtig inder Hand und hatte Angst davor, dass wir von ihrem Schweiß nass werden. In ihrem Büro legte sie uns an ihren Tisch. Nun wurde mein Zwilinger etwa wichtiger als ich. Manchmal beneidete ich es, besonders wenn sie mehrmals auf ihm notierte.
Das Klima in ihrem Büro fanden wir jedoch beide interessant. Nur an einem einzigen Tag sahen wir viele unterschiedliche Leute reinkommen und wieder weggehen; gestresst, hektisch, nervös, zörnig, verzweifelt und froh, aber meisten dumm!
Einen Tag am Telefon bemerkte sie, dass ich endlich daran war! Es wurde endlich auch auf mir geschrieben! Aber nur paar Stunden danach kam noch ein dummer Mensch in das Büro rein und als er mit ihr sprach, fiel seine heiße Zigarettenasche auf uns. Die frau begann, ihn heftig zu beschimpfen und warf ihn mit einem Tritt in dem Hinten raus. Wir haben tagelang einander alles detailliert erzählt, wie geschickt sie das geschfft hatte. Wir schwiegen erst, als wir bemerkten, dass wir wieder bei der ersten Frau zu Hause waren. Wir wünschten aber zurück zu der Anderen, als sie wahrscheinlich mehrere Männer zusammenschlug.
Einen Tag nahm sie uns weinend. Wir dachten sofort, dass es endlich Zeit war und schrien beide fröhlich: „Tränen, seid für uns bereit!“
Aber sie hat uns einfach in ihre Manteltasche geworfen. Kurz danach waren wir vor dem ersten Mann, den wir im Restaurant kennengelernt haben. Da erfuhren wir, wie dir erste Frau auch besser als die Zweite beschimpfen konnte. Wir schrien beide gespannt: „Schalg ihn! Trette ihn!“ Aber anscheinend war diese Phase des Prozesses ihr gar nicht bewusst, denn sie gab ihm nicht mal eine Ohrfeige.
Stattdessen gab sie uns einfach dem Mann und sagte: „Dein Taschentuch ist nun total schmutzig, wie du selbst. Nun kann ich ruhig euch beide wegwerfen und mir einen neuen, ehrlichen Anwalt suchen, genau wie saubere Taschentücher!“
Als sie wegging dachten wir, vielleicht wurde er doch weinen oder die Nase putzen oder etwas anderes mit uns anfangen, aber er warf uns einfach in den ersten Mülleimer!
Kein Wunder, dass er kein guter Anwalt war. Er wusste nicht mal, dass man ein Taschentuch nicht einfach wegwerfen darf, bevor es richtig verbraucht worden ist.
Das Gute an uns Taschentücher ist es aber, dass es uns sehr selten was weh tut, sogar wenn man uns verbrennt.
Es wird sehr oft gedacht, dass Tschentücher ein ziemlich kurzes, einfaches, langweiliges Leben haben, was aber gar nicht stimmt.
Naja, heutzutage gibt es zwar alle Sortn von bunten, gemusterten und darauf gemalten Tschentücher, aber wir Zwei sind immer besonders stolz darauf gewesen, ganz normale, quadratformige, weiße, sanfte Tschentücher zu sein.
Zum ersten mal wurden wir in einem Viersternenrestaurant aus der Packung herausgenommen. Der Mann, der der Kellner sein mochte, stellte uns sauber und vorsichtig auf die Tische; jede fünf Zwilinge zusammen auf einen, aber nicht alle auf einander, wie wir daran gewöhnt waren. Für viele Tschentücher ist so ein Restaurant das Ende, aber nicht für uns zwei.
Ich erinnere mich immer noch ganz klar daran, wie wir beide äußerst gespannt waren, als der Gast am Tisch uns zum Mund nahm. Aber plötzlich änderte er seine Meinung, ließ er uns in seiner Tasche und griff nach seinem klingenden Handy.
Eine Weile blieben wir doch da, bis er nach ein paar Tagen uns davon herausnahm, um uns einer schöngekleideten, selbstbewusstscheinenden Frau zu geben, die wunderschöne Tränen in den Augen hatte. Dieses mal freuten wir uns riesig, weil es für Taschentücher am schönsten ist, Tränen zu trocknen und darum verbraucht zu werden.
Als die Frau uns sah, lächelte sie herrlich und sagte mit ihrer selbstbewussten Stimme: „Aber dies ist noch zu weiß, ich kann nicht einfach so wegwerfen.“
Sie nahm uns trotzdem mit und tat uns in ihrer Brieftasche rein. Jedes mal als sie die Brieftasche aufmachte, dachten wir gespannt, dass es endlich unsere Zeit gekommen war, bis es einen Tag die Zeit kam, aber nicht wie wir uns vorgestellt hatten. Sie nahm uns ziemlich hektisch aus, schrieb etwas mit ihrem blauen Kugelschreiber auf meinem Zwiling, gab uns einer anderen Frau und lief weg.
Die zweite Frau trug uns unterwegs ganz vorsichtig inder Hand und hatte Angst davor, dass wir von ihrem Schweiß nass werden. In ihrem Büro legte sie uns an ihren Tisch. Nun wurde mein Zwilinger etwa wichtiger als ich. Manchmal beneidete ich es, besonders wenn sie mehrmals auf ihm notierte.
Das Klima in ihrem Büro fanden wir jedoch beide interessant. Nur an einem einzigen Tag sahen wir viele unterschiedliche Leute reinkommen und wieder weggehen; gestresst, hektisch, nervös, zörnig, verzweifelt und froh, aber meisten dumm!
Einen Tag am Telefon bemerkte sie, dass ich endlich daran war! Es wurde endlich auch auf mir geschrieben! Aber nur paar Stunden danach kam noch ein dummer Mensch in das Büro rein und als er mit ihr sprach, fiel seine heiße Zigarettenasche auf uns. Die frau begann, ihn heftig zu beschimpfen und warf ihn mit einem Tritt in dem Hinten raus. Wir haben tagelang einander alles detailliert erzählt, wie geschickt sie das geschfft hatte. Wir schwiegen erst, als wir bemerkten, dass wir wieder bei der ersten Frau zu Hause waren. Wir wünschten aber zurück zu der Anderen, als sie wahrscheinlich mehrere Männer zusammenschlug.
Einen Tag nahm sie uns weinend. Wir dachten sofort, dass es endlich Zeit war und schrien beide fröhlich: „Tränen, seid für uns bereit!“
Aber sie hat uns einfach in ihre Manteltasche geworfen. Kurz danach waren wir vor dem ersten Mann, den wir im Restaurant kennengelernt haben. Da erfuhren wir, wie dir erste Frau auch besser als die Zweite beschimpfen konnte. Wir schrien beide gespannt: „Schalg ihn! Trette ihn!“ Aber anscheinend war diese Phase des Prozesses ihr gar nicht bewusst, denn sie gab ihm nicht mal eine Ohrfeige.
Stattdessen gab sie uns einfach dem Mann und sagte: „Dein Taschentuch ist nun total schmutzig, wie du selbst. Nun kann ich ruhig euch beide wegwerfen und mir einen neuen, ehrlichen Anwalt suchen, genau wie saubere Taschentücher!“
Als sie wegging dachten wir, vielleicht wurde er doch weinen oder die Nase putzen oder etwas anderes mit uns anfangen, aber er warf uns einfach in den ersten Mülleimer!
Kein Wunder, dass er kein guter Anwalt war. Er wusste nicht mal, dass man ein Taschentuch nicht einfach wegwerfen darf, bevor es richtig verbraucht worden ist.
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