Sehnsucht
Immer wenn meine Pflanzen an mir sterben oder wenn es ihnen grundlos schlecht geht, merke ich, dass ich es wieder unterdrück haben musste. Als Erste machen sie sich Sorgen und zeigen es mir auch deutlich, wenn etwas nicht stimmt. Irgendwie sind die Faser dieses Leibes doch diesem Gewächs näher als jedem Fleisch und die, die den Raum und Luft mit mir teilen, sie teilen auch irgendwann die Gefühle. Ob ich es wharhaben möchte oder nicht, für sie ist es zu klar.
Ich aber idiot, ich verstehe die Gefühle doch meist nicht, auch seien es die meinigen.
Nach langem Nachdenken kann ich es endlich einsehen: mich packt die Sehnsucht, größer als je. Die bitterssüße Sehnsucht nach so vielem, was ich hinterher gelassen habe, was mir weggenommen wurde, wovon ich zeitlich getrennt bin aber auch nach dem, was ich nicht kennen durfte.
Die Sehnsucht nach dir wird langsam unerträglich. Ich will es nicht zugeben, ich will es nicht gespürt haben, ich will diese flammende Sehnsucht nicht wahrnehmen. Die Sehnsucht nach all deinen unausgesprochenen Wörtern, die ich an jenem Abend laut und deutlich gehört habe, nach den magischen Händen, die kein göttlicher Bildhauer aus den edelsten Steinen zu schneiden weiß, die Sehnsucht nach den wilden Augen, die keinen menschlichen Tag auf dieser Erde mitgesehen haben, nach dem Gesang, der das wildeste Bestier herlocken und zähmen kann, nach einem Lächeln, das der Klang aller Sterne stillt und nach einem unwiderstehlichen Geruch... heiliger Platanus dein Geruch, der kann allen Sinn rauben und umdrehen. Und dann immer wieder der Klang deiner Stimme, sowohl sie deine Kehle reitend auf Schallwellen verlässt als auch wenn sie still in deiner Kehle bleibt....
1 Comments:
So fühlt es sich also an, wenn du dein Lächeln und deinen Blick mir schenkst... und so schnell bin ich süchtig danach...
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