Einhorn

Like every other story teller, I just fail to ignore the call of untold stories, so I narrate...

Tuesday, May 02, 2006

der Schmerz


Ich habe nie geahnt, dass so sehr im Schmerz liegen mag. Ich habe öfters von den Anderen, besonders von den Älteren was darüber gehört, glauben habe ich es jedoch nicht im Ganzen.

Zuerst verschwanden meine Wunden, obwohl die Narben noch lange auf meiner Haut blieben. Ich sollte schon - als keine neue Wunde erschien - spekulieren, dass irgendetwas los war. Vielleicht war ich auch über die Tatsache einfach zu erstaunt, um den Prozess aufmerksam genug folgen zu können.

Dann war plötzlich der Schmerz da, zuerst erkannte ich nicht einmal richtig, wie es mir geschah, denn er hatte mit besonders kleinen Irritationen angefangen und dann spürte ich ihn immer häufiger und konnte nicht mehr erkennen, welches Körperteil davon betroffen war, es war einfach Schmerz; großer manchmal unerträglicher, durchbohrender, purer Schmerz.

Am Anfang scheint einem der Schmerz wie eine kurzfristige Enttäuschung, die einen während der Arbeits- oder Lehrzeit stört. Erst danach merkt man, worum es geht. Der Schmerz wird mit der Zeit beeinflussend und sogar bedeutend. In dieser Phase denkt man öfter darüber nach, woher der Schmerz kommt und warum; ob der irgendeine Botschaft hat oder ob der einem einfach Gesellschaft leisten will; wie und wie oft der sich verändert. Es wäre unheimlich erschreckend, sollte der Schmerz in dieser Phase aufhören.

Wenn der dennoch weiter bleibet, wird man entweder ziemlich weich und manchmal melancholisch oder aggressiv und gewalttätig. Jedenfalls entweder stark oder gleichgültig. Die Musik ändert sich, man hört nicht mehr dasselbe wie früher, die Getränke verändern ihren Geschmack, sie werden nicht mehr den gewöhnlichen Geschmack haben, schmecken entweder wunderbar oder ekelhaft. Manche Farben verlieren ihren Glanz, während manche andere den Augen einfach gut tun, manche Freunde werden unerträglich, Manche Orte werden einfach zur Hölle; das Weinen gewinnt an Bedeutung, besonders wenn man es sich nicht leisten kann.

Am Ende wird der Schmerz einem zu einem ganz normalen Teil des Lebens, vielleicht das Notwendigste. Er wird so normal, dass er einen auch im Schlaff nicht mehr verlässt.

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